Der deutsche Tenor Michael Gniffke schlug zunächst eine betriebswirtschaftliche Laufbahn ein, bevor er sich in Zürich bei seinem Vater, dem Opernsänger Rudolf A. Hartmann, zum klassischen Sänger ausbilden ließ. Es folgten Studien bei Alfred Muff, Stefan Haselhoff Robert Schunk und Gudrun Bär.
Sein Bühnendebüt gab er als Graf Zedlau in der Operette “Wiener Blut”. Neben dem Operettenfach sang Michael Gniffke u.a. Alfredo („La Traviata“), Tamino („Die Zauberflöte“), Hoffmann („Hoffmanns Erzählungen“), Max („Der Freischütz“), die Titelpartie in Gounods “Faust” sowie Don José in “Carmen”.
In letzter Zeit spezialisiert sich der Tenor zunehmend auf Charakterpartien und zeitgenössisches Repertoire, darunter z. B. der Hauptmann in “Wozzeck” oder die Tenorpartie in Detlev Glanerts “Drei Wasserspiele”. Einen weiteren Schwerpunkt seines Repertoires bilden Rollen des deutschen Fachs wie Paul („Die Tote Stadt“), Herodes („Salome“), Loge („Das Rheingold“), Mime („Das Rheingold“ und „Siegfried“) Kavalier („Cardillac“), Hexe („Hänsel und Gretel“) oder Aegisth („Elektra“).
2015 gab Michael Gniffke sein erfolgreiches Debüt an der Opéra de Dijon als Hauptmann in “Wozzeck” in der viel beachteten Inszenierung von Sandrine Angelade mit dem SWR Rundfunkorchester Baden-Baden und Freiburg unter Emilio Pomárico. 2015/16 folgte sein Rollendebüt als Aegisth in “Elektra” am Theater Magdeburg. In dieser Partie war er auch am Staatstheater Kassel zu hören. Seit 2014 war der Tenor außerdem jedes Jahr als Hexe in “Hänsel und Gretel” am Theater Lübeck zu erleben. Weitere Engagements führten ihn unter anderem nach Ulm, wo er in 2017 die Rolle des Alwa in Alban Bergs “Lulu” sang. 2017/18 war er an der Opéra National de Lyon in der UA von Alexander Raskatovs Oper „Germania“ als Ernst Thälmann zu Gast.
2018 hatte Michael Gniffke sein Hausdebüt bei den Bayreuther Festspielen als 1. Brabantischer Edler in „Lohengrin“. Mit dieser Partie gastiert er bis 2021 in Bayreuth. Des weiteren sang er in Bayreuth den Kunz Vogelsang in „Die Meistersinger“ als Oper für Kinder.
2019/20 kehrte er für einen Teilspielzeitvertrag an das Staatstheater Kassel zurück. Am Theater Lübeck war er wieder als Hexe in „Hänsel und Gretel“ zu erleben. Des weiteren führte ihn die Uraufführung von Brice Pausets Oper „Les Châtiments“ (Regie: David Lescot, ML: Emilio Pomárico) wieder an die Opéra de Dijon, diese Mal in den Rollen Vater, Herr Samsa und Reisender, die kompositorisch extra für seine Stimme angelegt wurden. 2021 wird er in Dijon als Vitek in „Věc Makropulos“ gastieren.
Eine umfangreiche Konzerttätigkeit rundet sein musikalisches Engagement ab, wobei das “Requiem” von Andrew Lloyd-Webber, “Le Laudi” von Herman Suter sowie das „Requiem“ von Verdi Höhepunkte seiner konzertanten Laufbahn darstellen.
Berg | Lulu | Alwa |
Wozzeck | Hauptmann | |
Bizet | Carmen | Don José |
Glanert | Drei Wasserspiele | Tenor |
Gounod | Faust | Faust |
Hindemith | Cardillac | Kavalier |
Humperdinck | Hänsel und Gretel | Hexe |
Janáček | Věc Makropulos | Vitek |
Kalmàn | Die Zirkusprinzessin | Mr. X |
Lehàr | Land des Lächelns | Prinz Souchong |
Lortzing | Zar und Zimmermann | Marquis |
Millöcker | Gasparone | Conte Erminio |
Mozart | Die Zauberflöte | 1. Geharnischter, Monostatos, 2. Priester |
Offenbach | La Vie Parisienne | Bobinet, Brasilianer |
Hoffmanns Erzählungen | Hoffmann | |
Orff | Die Kluge | Der Mann mit dem Esel |
Pauset | Les Châtiments (UA) | Vater, Herr Samsa, Reisender |
Raskatov | Germania (UA) | Ernst Thälmann, 2. Deutscher Soldat in Stalingrad, Trübner |
Smetana | Die verkaufte Braut | Hans |
Strauß, J. | Die Fledermaus | Eisenstein |
Wiener Blut | Graf Zedlau | |
Stravinski | Oedipus Rex | Oedipus |
Wagner | Lohengrin | 1. Brabantischer Edler |
Die Meistersinger | Kunz Vogelsang | |
Das Rheingold | Loge | |
Siegfried | Mime | |
Weber | Der Freischütz | Max |
Zemlinsky | Der Zwerg | Zwerg |
Eine florentinische Tragödie | Guido Bardi |
Britten | War Requiem |
Beethoven | 9. Sinfonie |
Christus am Ölberg | |
Bruckner | Te Deum |
Dvořák | Requiem, Stabat Mater |
Franck | Messe Solennelle (Panis Angelicus) |
Gounod | Ave Maria |
Haydn | Die Schöpfung |
Liszt | Faust Sinfonie |
Lloyd-Webber | Requiem |
Mahler | Das Lied von der Erde |
Mendelssohn | Paulus |
Elias | |
Lobgesang | |
Mozart | Requiem KV 626 |
Missa brevis in G KV 140 | |
Missa brevis in C KV 220 | |
Orff | Carmina burana |
Puccini | Messa di Gloria |
Rossini | Petite Messe solennelle |
Ryba | Missa pastorali bohemica |
Saint-Saëns | Weihnachtsoratorium |
Schubert | Messe in B-Dur; Messe in G-Dur |
Suter | Le Laudi |
Verdi | Requiem |
Weber | Messe in G-Dur op 76 |
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Wegen der Planungsunsicherheit aufgrund der aktuellen Lage werden wir für Januar 2021 keine Termine veröffentlichen.